Ritaglio nelle Luce befasst sich mit dem Zustand Venedigs im Hinblick auf die zeitgenössischen Phänomene Massentourismus und Klimakrise.

 

Bewusst überbelichtete Fotografien versinnbildlichen die mit dem Massentourismus heutiger Erscheinung einhergehende "Überfotografiertheit" der Stadt, in welcher es keine Ansicht gibt, die von den jeden Tag sich durch sie hindurch wälzenden Menschenmassen nicht schon millionenfach fotografiert worden wäre. Aus einer Überbelichtung folgt im fotografischen Medium eine sogenannte Lichterbeschneidung (ital. ritaglio nelle luce), im Bild gibt es dadurch also Bereiche, die keine Information mehr enthalten.

 

Diese ausgebrannten Bereiche werden, lässt man sie sich in der digitalen Bildbearbeitung anzeigen, rot dargestellt, in einer Farbe also, die symbolisch für die durch die Besuchermassen sowie den steigenden Meeresspiegel verursachte doppelte Bedrohtheit Venedigs gelesen werden kann. Vergegenwärtigt man sich die immensen Emissionen, die der weltweite Massentourismus verursacht, sind beide Bedrohungen sogar unmittelbar kausal miteinander verknüpft.

Installationsansicht, 2023