Photography, which is often regarded an objective medium, is in reality anything but this. The manipulation of reality begins already with the choice of the section that is cut out of the world, not to mention other parameters such as exposure time, focus, time of capture or the chosen light.

 

From a technical point of view also, there is no such thing as an objective shot. Every film, every sensor, every lens translates a scene differently. The possibilities of influencing a photo are almost limitless, even before the analog or digital development of an image, not to mention the possibilities of digital image processing.

 

Consequently, photography is almost as subjective a medium as painting or music. However, it is not only the creation of a photograph that is a subjective process, but also its reception. No two people see the same thing in the same picture.

 

This photograph shows a landscape that could be anywhere, on a distant planet, in the Scottish Highlands, in a desert. Or is it an expanse of water even, an estuary? And the moon hanging above it cannot be trusted either, because it is nothing more than a stain of limestone, a residue of the development process.

 

 

 

Die Fotografie, die ja gern als objektives Medium begriffen wird, ist in Wirklichkeit alles andere als das. Die Manipulation der Wirklichkeit beginnt bereits bei der Wahl des Ausschnitts, den man aus der Welt schneidet, von anderen Parametern wie Belichtungszeit, gesetztem Fokus, Aufnahmezeitpunkt oder dem gewählten Licht ganz zu schweigen.

 

Auch technisch betrachtet gibt es so etwas wie die objektive Aufnahme freilich nicht. Jeder Film, jeder Sensor, jedes Objektiv übersetzt eine Szene anders. Die Möglichkeiten der Einflussnahme auf ein Foto sind nahezu grenzenlos, und das bereits vor der analogen oder digitalen Entwicklung eines Bildes, von den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung ganz zu schweigen.

 

Folglich ist Fotografie ein nahezu genauso subjektives Medium ist wie Malerei oder Musik. Doch nicht nur die Anfertigung einer Fotografie ist ein subjektiver Prozess, sondern freilich auch ihre Rezeption. Keine zwei Menschen sehen auf demselben Bild dasselbe.

 

Die vorliegende Fotografie zeigt eine Landschaft, die überall sein könnte, auf einem fernen Planeten, in den schottischen Highlands, in einer Steppe. Oder ist es eine Wasserfläche, ein Meeresarm? Und auch dem über ihr hängenden Mond ist nicht zu trauen, denn er ist nichts weiter als ein Kalkfleck, ein Rückstand des Entwicklungsprozesses.